Montag, 10. November 2008

Ein Besuch im SOS Kinderdorf Lahore

Gestern, an meinem freien Sonntag (ja, ausnahmsweise..) besuchte ich mit Waqas, seiner Familie, Rasmus und Petra das SOS Kinderdorf in Lahore. Wir wussten zuvor nicht, wo Waqas uns hinführen würde und noch viel weniger wussten wir, dass er selbst dort aufgewachsen ist. Der Ort jedenfalls hat einen großen Eindruck bei mir hinterlassen: Knapp zwanzig Häuser mit je drei Zimmern, zwei Bädern und einer Küche sowie einem kleinen Stück Rasen beherbergen jeweils etwa fünf Jungen und fünf Mädchen. Außerdem lebt in jedem Haus eine "Mutter", die allein für die Gruppe verantwortlich ist. Jedenfalls scheint das Konzept ganz hervorragend zu funktionieren, denn die Kinder und Jugendlichen, die ich dort traf machten keineswegs den Eindruck, als seien sie hilflose Waisenkinder, sondern selbstständige und vor allem selbstbewusste junge Menschen. Obwohl alles so schlicht ist und an vielen materiellen Dingen gespart werden muss, ermöglicht die klare Struktur (genaues Haushaltsbudget für die Gruppen, nur ein Besuchstag in der Woche) scheinbar ein schönes Zusammenleben trotz der schweren Situation. In der Mitte der oval angeordneten Häuser ist eie große Rasenfläche mit vielen Spielgeräten und Platz für Fußball. Außerdem wird dort im SOS Village großer Wert auf die Ausbildung der Kinder gelegt: jedem Kind wird der Schulbesuch, häufig sogar eines Colleges ermöglicht und bis zur Hochzeit werden sie nach Möglichkeit versorgt.
Noch nie habe ich in Pakistan Jungen und Mädchen so schön zusammen spielen sehen und auch selten habe ich Frauen so ausgelassen lachen hören, wie an diesem Ort.

drei Mädchen aus Haus 13



1 Kommentar:

maltecornelius hat gesagt…

Ziemlich gutes Foto, Eva! Bald schreibe ich dir