Mit dem Ende des Ramadan rückt auch das Eid-Fest immer näher: drei Tage lang essen und Familienbesuchein feinen Kleidern, mit Henna Dekoration auf den Händen und natürlich "Bangles", den wunderbar kitschigen Glitzerarmreifen, die jetzt zu jeder Gelegenheit an Mädchen verschenkt werden. Wie es momentan in der Stadt zugeht, durfte ich gestern Abend mal wieder erleben, als auch wir uns aufgemacht haben, um neue Schalwar-Kamis zu kaufen: Die Läden waren doppelt so voll wie gewohnt, überall noch mehr Glitzer und Glimmer, die Atmosphähre noch unruhiger - und trotzdem schaffen es die Männer, jeden einzigen Körperkontakt mit Frauen, etwa in Form eines Zusammenrempelns oder Ähnlichem, zu vermeiden.. unglaublich
Vor zwei Tagen war ich mit Rasmus, Arian, Farooq, Zeshon und Mansoor in dem Dorf Hehr, das wenige Riksha-Minuten von Roshni entfernt liegt. Eigentlich wollten wir nur Obst einkaufen gehen, aber allein dieser Ausflug war wieder so voll von neuen, bunten, teilweise unbegreifbaren Eindrücken... stinkende Kanäle, voll von Plastiktüten, bettelnde oder vielleicht auch einfach nur neugierige Kinder, die vom Ladenbesitzer von uns weggeprügelt werden, die Einzelteile geschlachteter Rinder, wunderschöne traditionelle Handarbeit, drei Jungs, die uns alle unbedingt zum Aftari -Fastenbrechen einladen möchten, das Kilo Trauben für etwa 30 Cent, halb gerupfte, halb lebendige Hühner zum Verkauf in Käfigen, überall gibt es frittierte Teigtaschen, Pakoras, Süßigkeiten für das abendliche Fastenbrechen zu kaufen, jetzt isst und trinkt natürlich niemand in der Öffentlichkeit..
Ich bin froh, die Ramadanzeit miterlebt zu haben, besonders die gemeinsamen Aftaris sind sehr schön - trotzdem kann auch gerne bald wieder der normale Tagesrhythmus beginnen.