Mittwoch, 4. Februar 2009

Es ist einmal wieder Erntezeit in Roshni!

Gerade habe ich eine Schüssel Krautsalat von unseren eigenen Kohlköpfen verputzt und auch sonst können wir uns gerade fast nur von leckerem, biologisch angebautem Gemüse aus dem Roshni-Garten ernähren. Rettiche, Spinat, Karotten, Brokkoli, Kartoffeln, Weißkohl, Blumenkohl, Salat, Auberginen, ... alles wächst ganz wunderbar.

Es gibt hier bisher leider nur wenige Pakistaner, die von biologischer/biodynamischer Landwirtschaft überzeugt sind, aber wenigstens unsere Mitarbeiter im Garten geben langsam zu, dass man ja vielleicht wirklich nicht so viele Chemikalien zum Düngen braucht.

Ein wichtiger Teil unseres Gartens, der Kompost, der hier wirklich mit viel Liebe umsorgt wird, wurde dagegen zum Vorbild für ein größeres Projekt. In Zusammenarbeit mit einem „Experten“ und dank guter finanzieller Unterstützung konnte Roshni im Nachbardorf ein größeres Kompost-Projekt starten, was hoffentlich helfen wird, den riesigen Müllmengen teilweise Herr zu werden und gleichzeitig guten Dünger zu schaffen. Die Dorfbevölkerung machte jedenfalls einen interessierten Eindruck, so dass Hoffnung auf ein gutes Gelingen besteht.

Die Zeit in Indien liegt nun schon wieder eine gute Woche zurück... Leider wurde ich auf der Reise sehr krank, was das ganze nicht angenehmer machte. Trotzdem konnte ich mich noch gut mit Indien anfreunden. Manche Teile Delhis, wie zum Beispiel das alte, muslimische Sufi-Viertel Nizamuddin, haben mich sehr fasziniert und ich freue mich schon auf den Sommer, wenn ich hoffentlich mehr vom Land kennenlernen kann.

Kinder in Nizamuddin
Weil wir die Grenze bei Amritsar überquerten, verbrachten wir auf dem Rückweg auch eine Nacht in dem Goldenen Tempel dort, der der wichtigste Sikh-Tempel ist. Als Reisende wurden wir dort mit unerwarteter Gastfreundschaft aufgenommen, bekamen zu Essen und einen Schlafplatz, sowie interessante Gespräche mit uralten Sikhs. (Der Sikhismus ist eine in Indien weit verbreitete Religion, die sich Grob als Mischung aus Islam und Hinduismus beschreiben lässt.)

der Goldene Tempel von Amritsar

Sumati im Zug mit vielen Sikhs

Zurück in Roshni haben wir momentan Besuch von Dirk Kruse, einem sehr interessanten Mann, der hier Seminare zum Thema Heilpädagogik hält und uns in Roshni mit „Organisationsentwicklung“ helfen möchte. Tatsächlich habe ich das Gefühl, sein Besuch sorgt für einen guten, frischen Wind, der mir zumindest zu neuer Inspiration verhilft. Es tut mir auch gut, ein paar neue Aufgaben in der Schule zu haben. Wie berichtet gebe ich jetzt regulär mehr Unterricht, aber auch im Kindergarten konnte ich in der vergangenen Zeit einige schöne Aktionen anleiten und ab Übermorgen soll es für die Kinder die Möglichkeit geben, sich Bücher aus unserer kleinen Sammlung auszuleihen, die hoffentlich noch zu einer richtigen Schul-Bibliothek heranwachsen kann. Vielleicht hat ja jemand von euch Interesse, ein bisschen Geld für Bücher zu spenden?!

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