Sonntag, 21. September 2008

kurze Diashow

So viel ist passiert, seit ich das letzte mal geschrieben habe... Die Zeit fliegt dahin. Einige Bilder mit kurzen Erklärungen:

Drei Tage die Woche bin ich jetzt Englischlehrerin. Meistens macht es mir großen Spaß.. Glücklicherweise bin ich ja an einer Waldorfschule, weshalb niemand etwas dagegen hat, dass ich viel mit den Kindern singe und spiele.. Problematisch ist es allerdings, wenn die Klassenlehrerin nicht mit im Klassenraum sitzt. Vielleicht beschönige ich die Realität in meiner Erinnerung, aber die Kinder kommen mir doch weitaus lebhafter vor, als ich das gewohnt bin. Meine immer noch nicht ganz ausgereiften Urdu-Kenntnisse machen das ganze natürlich nicht leichter, denn es ist mir so fast unmöglich, die Streits der Kinder gerecht zu schlichten, was häufig nötig wäre. Aber wie gesagt, grundsätzlich halte ich gerne Unterricht, denn die Lebhaftigkeit der Kinder ist ja nicht nur negativ.

Wir waren ab und zu in der Stadt, auf dem Basar, im College of Arts Lahore, in unzähligen Stoffgeschäften, Lebensmittel und vor allem Obst kaufen.

Ramadan hat begonnen, was einen neuen Tagesablauf mit sich bringt. Es gibt jetzt immer bei Sonnenuntergang Aftari, eine Dattel und ein kleines Essen und nach dem Moscheegang der Männer gibt es erst das normale Essen. Für alle, die fasten, gibt es morgens, gegen vier, ein sehr fettiges Frühstück, nach dem man sich aber wieder hinlegt. Ja, und tagsüber gibt es nur Essen und Trinken für die schwächeren Betreuten und die gottlosen Mitarbeiter. Zu denen zähle ich auch.. Weil noch alles so neu war und ich nicht gleich am Anfang meines Lehrerjobs den ganzen Tag müde und geschafft sein wollte, habe ich mich dagegen entschieden, mitzumachen.. Vielleicht in der letzten Ramadan-Woche.

Mit meinem Bäcker-Freund Wakas habe ich schon zahlreiche Gemüsekuchen fürs Aftari gebacken...

Pakistan hat einen neuen Präsidenten. Zardari ist sehr unbeliebt hier, ich habe noch keinen Befürworter getroffen, im Gegenteil befürchten viele, dass es weiter bergab gehen wird mit der Politik Pakistans. Wenn Politik überhaupt mal das Thema eines Gespräches ist, geht es darum, dass man der Regierung nicht trauen könne, die Amerikaner daran schuld seien, dass es so schlecht um das Land steht, weil sie Pakistan klein halten wollen. Ein wirklich großes Problem hier ist die extreme Inflation, die die Preise im vergangenen Jahr für die Grundnahrungsmittel in Pakistan nicht selten verdoppelt hat. Das schafft natürlich große Unzufriedenheit, in den ärmeren Teilen der Bevölkerung schlichtweg Hunger. In unserer Schule, die ja größtenteils von armen Kindern besucht wird, haben wir angefangen, in der Pause Brotscheiben zu verteilen.

Trotzdem geht es mir weiterhin gut in Roshni. Ich bin sehr gerne hier und genieße es, immer und überall Neues entdecken und erleben zu können.

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